Ein turbulentes TV-Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das mit vielen Hoffnungen, Zielen und Erwartungen gestartet ist und dann im März eine Vollbremsung hingelegt hat.
Die TV-Branche wurde und wird aktuell immer noch stark von der Corona-Pandemie beeinflusst. Es ist auch hierzulande damit zu rechnen, dass einige Produktionsfirmen diese Krise nicht überstehen werden und vom Markt verschwinden.
Das Jahr hat aber eines gezeigt: Fernehen ist noch lange nicht tot. Gerade in der Lockdown-Zeit stieg die TV-Nutzung massiv an. Dummerweise konnten die Sender die tollen Quoten ihrer Formate nicht monetarisieren, weil gleichzeitig der Werbemarkt eingebrochen ist.
Nichts desto trotz konnte das „alte“ lineare Fernsehen vor allem im Informationsbereich zeigen, was es kann! Alleine wie sich die Sendung „Markus Lanz“ von Woche zu Woche gesteigert und entwickelt hat, ist beachtlich.
Dem Fernsehen wird vertraut!
Abgesehen von den Corona-Ausflügen in der TV-Unterhaltung mit Jauch, Gottschalk, Mockridge und Co. war und ist das deutsche Fernsehen in der Krisenzeit ein wichtiger Anker für die Gesellschaft, gerade was den Bedarf an seriösen und gut recherchierten Informationen angeht. In Zeiten der Fake-News-Schwemme im Internet hat sich gezeigt, dass die Zuschauer dem deutschen Fernsehen am meisten vertrauen!
Mein Jahr in Sachen Formatentwicklung
Für mich persönlich war es ein sehr abwechslungsreiches Jahr. Meine Entwicklungstätigkeit bei der Tower Productions in Berlin hat Früchte getragen. Im Frühjahr startete „Mit Nagel und Köpfchen“ in Sat.1 und in 2021 schaffen es gleich zwei Formatadaptionen in die Prime-Time bei RTL und RTL2.
Dazwischen durfte ich verschiedene Kreativ-Workshops mit Teams von unterschiedlichen Produktionsfirmen und TV-Sendern machen. Gerade diese Sprint-Workshops haben mir großen Spaß gemacht und es ist jedes Mal wieder überraschend, welche Ergebnisse ein Entwicklungs-Sprint erzeugt. Danke an alle Teams, für das mir entgegengebrachte Vertrauen!
Nach dem Lockdown bin ich dann ins „Webinar-Geschäft“ eingestiegen, zwangsläufig. Denn ich wollte ja weiterhin Workshops anbieten. Und es hat sich gezeigt, dass es durchaus möglich ist, solche Workshops remote umzusetzen. Sicher ist der Umfang nicht derselbe und man kann die Inhalte nicht 1:1 in eine Videokonferenz übernehmen, aber gerade Impulsvorträge, die Vermittlung von Kreativ-Methoden oder auch Basic-Webinare im Bereich TV-Formatentwicklung, funktionieren ausgesprochen gut via Bildschirm.
Neben den Formatentwicklungen und Workshops durfte ich auch meinen ersten großen Doku-Podcast für FYEO, die Audioplattform von ProSiebenSat.1, in diesem Jahr produzieren. „Die Mauerstadt – Wildes West-Berlin“ mit Autor Johannes Nichelmann, ist eine wunderbare Produktion geworden, gerade in diesem Jahr, in dem sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal jährte. Im nächsten Jahr geht es dann weiter mit einer Fiction-Produktion.
Das Positive in der Pandemie
Es war also trotz Krise viel los im Jahr 2020, auch wenn sich der Fokus zum Ende hin etwas verlagert hat. Ich bin sehr stolz, dass auch in diesem Jahr neue Kunden dazugekommen sind, auch Kunden aus dem Ausland, für die ich spannende Entwicklungen umsetzen durfte.
Alles in allem, hat das Jahr 2020 mir persönlich gezeigt, dass sich auch aus schwierigen Situationen ungeahnte Möglichkeiten ergeben. Eigentlich wollte ich ja im Sommer zwei Monate Elternzeit mit meinem kleinen Sohn und meiner Freundin verbringen – stattdessen habe ich einen Auswanderer-Podcast gestartet, um auch mein eigenes Fernweh zu stillen.
Aus jedem Mangel lässt sich also etwas Neues, Positives entwickeln. Und so freut es mich auch, dass in der Krisenzeit im TV-Bereich wieder neue Formate, neue Firmen und neue Ideen entstanden sind – trotz oder eben, wegen der Krise.
Ich wünsche allen, die das hier lesen eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein phantastisches Jahr 2021.
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