Wer keine Lust hat, bei Regen, im kalten Wind stehend, lauwarmen Glüchwein zu schlürfen oder sich durch überfüllte Kaufhäuser zu kämpfen – dem empfehle ich, das heimische Sofa erst gar nicht zu verlassen! Denn gerade im VoD Bereich gibt es täglich neuen Content, der gute Argumente liefert, das Haus erst gar nicht zu verlassen. Zwei Serien und eine Doku möchte ich euch empfehlen:
Marvelous Mrs. Maisel
Diese Serie war der Abräumer bei den Emmys 2018! Acht Stück, darunter auch den Emmy für die beste Comedy-Serie hat das Team rund um die Produzentin und Autorin Amy Sherman-Palladino abgeräumt. Den meisten wird der Name der Drehbuchautorin nichts sagen, den Fans von „Gilmore Girls“ allerdings schon – denn auch diese Serie ist nach ihrer Idee entstanden. Aber keine Sorge: Die wunderbare Mrs. Maisel ist so ganz anders. Rachel Brosnahan hat die Titelrolle der Midge Maisel übernommen. Einigen wird die Schauspielerin schon in „House of Cards“ aufgefallen sein! Kurz zum Inhalt: Midge Maisel ist eine Bilderbuch-Hausfrau in den 50er-Jahren. Nachdem sich ihr, in einer Midlife-Crisis befindende Ehemann kurzerhand trennt, landet Midge Maisel als Comedian auf einer Stand-up-Bühne. Aus ihrem Trennungsschmerz heraus entsteht wahres Comedy-Gold, das sogar in der synchronisierten Version auf deutsch wunderbar funktioniert. Inzwischen ist schon die zweite Staffel bei Amazon Prime verfügbar. „Marvelous Mrs. Maisel“ ist eine absolute Empfehlung für die kalten Wintertage.
The Kominski Method
Mit „Two and a Half Men“ und „The Big Bang Theory“ hat der Produzent und Autor Chuck Lorre grosse Erfolge gefeiert. In seiner neuen Serie THE KOMINSKI METHOD knöpft er sich jetzt das Alter vor. Dazu holt er zwei alternde Hollywood-Größen vor die Kamera, die nicht besser passen könnten: Michael Douglas (74) und Alan Arkin (84). Die Serie erzählt vom Älterwerden der beiden Freunde. Während der eine gerade seine Frau an den Krebs verloren hat und trauert, fühlt sich der andere noch so mitten im Leben, dass er seine, um 20 Jahre jüngere Schauspielschülerin verführt. Natürlich spielt Michael Douglas den Verführer Sandy, der es nie zum ganz großen Hollywoodschauspieler geschafft hat und deshalb heute nur der „Star“ in seiner eigenen kleinen Schauspielschule in Los Angeles ist. Jede Episode ist nur 30 Minuten lang – voll gepackt mit gnadenlosem Humor und Sarkasmus. I love it! Diese Netflix-Serie zeigt das Alter ungeschönt, ohne Schminke, an der Krücke und im Rollstuhl, beim Gang zum Pissoir und beim Eintritt der ersten geistigen Umnachtung. Must see!
Christine Juliane Westermann – Fast ein Selbstportrait
Am 2. Dezember 2018 ist eine der beliebtesten TV-Moderatorinnnen deutschlands 70 Jahre alt geworden. Sie gehört nicht zur Riege der lauten, selbstverliebten oder überheblichen TV-Gesichtern. Sie war schon immer die Beste, mit echtem Interesse für Menschen und Geschichten, immer nah bei sich und authentisch von Anfang an. Klug, bedacht, vorbereitet und doch für jeden Spaß zu haben. Christine Westermann gehört für mich heute zu den ganz Großen im Fernsehen. Mit der Sendung „Zimmer frei“ wurde sie während 20 Jahren national bekannt. Im WDR-Fernsehen war sie vorher schon eine Größe – als Nachrichtenmoderatorin neben Frank Plasberg in der „Aktuellen Stunde“. Was ich an ihr mag: Sie erfindet sich immer wieder neu: Von der Nachrichtenmoderatorin zur Unterhalterin. Von der Unterhalterin zur Buchautorin und von dort zum Mitglied in der Neuauflage des literarischen Quartetts. Christine Westermann bereichert jede Runde – egal zu welchem Thema. Denn an ihren Worten und Erzählungen bleibt man hängen. Diese Doku blickt zurück auf das spannende Leben von Christine Westermann. Wer im Fernsehen was werden will, kann sie sich zum Vorbild nehmen.
WDR Doku zu Christine Westermann